In Deutschland ist die Buche neben Fichte und Kiefer der dritthäufigste Baum mit großen nachhaltigen Nutzungsreserven. Ihre Festigkeitswerte übertreffen die von Nadelhölzern deutlich und durch die industrielle Aufbereitung zu hochwertigem Furnierschichtholz kann Buchenholz auch wirtschaftlich verwendet werden. Während Buchenfurnierschichtholz (BauBuche) bereits für große Strukturen beispielsweise im Hallen- und Gewerbebau zum Einsatz kommt, wurden nun an der TU München auch Konstruktionssysteme für Parkgaragen untersucht.
Aufgrund der hohen Festigkeitswerte des Furnierschichtholzes aus Buche ist es erstmalig möglich, einen Holzwerkstoff für die tragenden Elemente im Parkhausbau einzusetzen. Dadurch ergeben sich ökologisch und ästhetisch neue Möglichkeiten: Zum einen kommt ein umweltfreundliches Material zum Einsatz, das als aktiver Kohlenstoffspeicher dem Klimaschutz dient. Zum anderen ist die BauBuche durch die hochwertige Oberfläche bestens zum Einsatz im Sichtbereich und zur ästhetischen Aufwertung einer Parkgarage geeignet. Kostentechnisch liegt das Holzparkhaus auf einem ähnlichen Niveau wie herkömmliche Bauten aus Stahl oder in Massivbauweise.
In dem von der TU München berechneten Modell besteht die Grundkonstruktion des Parkhauses aus Stützen und Trägern aus BauBuche GL70 und einer Decke aus Stahlbeton-Fertigteilen. Aufgrund der hohen Tragfähigkeit des Holzwerkstoffes können Stellplätze und Fahrbahn stützenfrei überspannt werden, so dass die Stellplätze unabhängig von der Konstruktion ausgewiesen werden können. Das Einrichten von Behindertenstellplätzen oder eine Anpassung der Flächen an veränderte Fahrzeuggrößen stellt kein Problem dar.