Eine Geschichte der Möbelindustrie
Seitdem Möbel gebaut werden, machen sich Menschen Gedanken über deren Formgebung. Das „Möbeldesign“ orientiert sich am Menschen und seinen Bedürfnissen, sowie den zur Verfügung stehenden Technologien und Materialien.
Mit der Industrialisierung und der steigenden Kaufkraft der Gesellschaft wurde die Art und Weise, Möbel herzustellen, grundlegend verändert. Zum einen war nun der Weg geebnet für die Massenproduktion auf wirtschaftlichem Niveau. Zum anderen konnten die zur Verfügung stehenden Materialien in neuen Verfahren bearbeitet werden. Als Meilenstein dieser Zeit gilt der Siegeszug des „Bugholzes“: Der Tischlermeister Michael Thonet entwickelte ein Verfahren, mit dem er Buchenholz unter Wasserdampf bog und zu Stühlen weiterverarbeitete. Sein „Konsumstuhl Nr. 14“ ist bis heute das meistproduzierte Sitzmöbel der Welt und wurde bisher über 50 Millionen Mal verkauft.
Nach dem ersten Weltkrieg wurde das Möbeldesign maßgeblich geprägt durch die Bauhaus-Schule. Designer wie Marcel Breuer oder Ludwig Mies van der Rohe und neue Materialien wie Stahlrohre, Glas, Sperrholz und Aluminium bestimmten das Aussehen der Möbelstücke.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Materialpalette um Kunststoffe, Chrom, Plexiglas, Lack und die Spritzgusstechnik erweitert. Charles und Ray Eames brachten ihren bis heute begehrten „Lounge Chair“ auf den Markt und Harry Bertoia eroberte mit organischen Formen wie seinem „Side Chair“ aus Drahtgestell die designorientierte Kundschaft.