Augsburg, Walchstraße
2014-2015
3
lattkearchitekten BDA, Augsburg
bauart konstruktions GmbH, München
JETTER Ingenieur- und Service GmbH & Co. KG, Gersthofen
Gumpp & Maier GmbH
2.783 m²
465 m²
1.335 m²
4.690 m³
DecoDomus Erhard
310.88 m²
20×152 mm
Hartwachsöl
Farbe Nummer 100
Verklebt auf Estrich
Die Skelettstruktur der Hauptkonstruktion bildet im Süden und Norden je eine 5,10 m tiefe Raumzone und einen 2,4 m breiten Mittelflur. Hier liegt in der abgehängten Decke der Hauptversorgungsstrang der Gebäudetechnik für Lüftung, Heizung und Kühlung. Eine Pfosten-Riegelfassade mit Dreifachverglasung, ebenfalls aus Baubuche, steht vor der Stützenebene.
Stützen | Raster: 5, 10 m; BauBuche GL70 (20/20 cm) |
Hauptträger | BauBuche GL70 (20/40 cm) |
Nebenträger | Raster: 85 cm; BauBuche GL70 (12/32 cm) |
Deckenplatte | BauBuche Q (40 mm) |
BauBuche Boden | 20 mm |
Zementestrich | 54 mm |
Dämmplatte, Holzweichfaser | 40 mm |
Bituminöse Abdichtung | 6 mm |
Bodenplatte Stahlbeton | 180 mm |
Trennlage PE-Folie | 0,4 mm |
Dämmung XPS | 80 mm |
BauBuche Boden (EG) / Teppich (OG) | |
Zementestrich | 50 mm |
Dämmplatte, z.B. Isover Akustic EP 1 | 40 mm |
Gebundene Kiesschüttung | 120 mm |
Platte BauBuche | 40 mm |
Balkenlage | 120 / 320 mm |
Kiesschüttung | 16 / 32 mm |
EPDM Abdichtung, einlagig kaschiert | 1,55 mm |
Gefälledämmung EPS (20-240 mm) | 130 mm |
Dämmung PUR | 120 mm |
Dampfsperre / Notabdichtung | 2 mm |
Platte BauBuche | 40 mm |
Balkenlage | 100 / 240 mm |
2x Gipskarton | 2x 12,5 mm |
Platte OSB-3 | 15mm |
Dämmung Zellulosefaser, dazwischen Holzständer 60/240 | 240 mm |
Paraffinierte Holzweichfaserplatte | 35 mm |
Lattung 30/60/ Hinterlüftung | 30/60 mm |
Holzschalung senkrecht, gestrichen | 21 mm |
Heizung | Fernwärme |
Kühlung | Grundwasserbrunnen |
Lüftungsanlage | mit Wärmerückgewinnung |
Die Medien Führung erfolgt in der Mittelzone des Gebäudes.
Die schlanken BauBuche GL70 Unterzüge in der Mittelzone mit nur 160 mm Querschnittshöhe lassen genug Platz, um alle Leitungen unter den Unterzügen führen zu können. Aufwändige Durchbrüche in den Unterzügen sind nicht erforderlich.
Die hohe Tragfähigkeit der BauBuche GL70 Träger ermöglicht eine besonders schlanke Konstruktion. Das zeigen die Materialvergleiche mit herkömmlichem Brettschichtholz GL24h.
BauBuche GL70 | Glulam GL24h | |
Stützen | B x H = 200 x 200 | B x H = 240 x 240 |
Unterzug 1. OG | B x H = 200 x 400 | B x H = 200 x 550 |
Unterzug 2. OG | B x H = 200 x 280 | B x H = 240 x 450 |
Bei dem Skelettbau kommen vergleichsweise einfache, gelenkige Anschlüsse zum Einsatz.
Rechts: Anschluss eines Nebenträgers.
Links: Anschluss des kleineren Nebenträgers im Bereich des mittleren Bereichs.
Die Durchleitung der hohen Stützenkräfte durch die Unterzüge erfolgt durch vier Stabdübel D = 20 mm in Stahlgüte S355. Die Lagesicherung der Stützen erfolgte konstruktiv durch das Holzbauunternehmen.
Wie ist Ihr erstes Holzbauprojekt mit BauBuche gelaufen?
Das Euregon Bürogebäude war für uns das erste Projekt, bei dem wir den neuen Werkstoff BauBuche eingesetzt haben. Als ich die Projektleitung übernommen habe, war ich von den kleinen Querschnitten der Stützen und Träger überrascht. Es fasziniert mich bis heute, dass man mit der BauBuche so schlank bauen kann. Das ist für mich die Besonderheit der BauBuche. Die Verarbeitung und Montage war nicht ganz unproblematisch. Das war bei uns im Hause ein Lernprozess. Trotzdem würden wir die BauBuche jederzeit wieder verwenden. Ich freue mich schon auf das nächste Projekt.
Welche Erfahrungen haben Sie bei dem Abbund der BauBuche gemacht?
Nachdem wir die ersten Träger geliefert bekommen hatten, ist mir natürlich sofort das hohe Eigengewicht aufgefallen. Die Rohdichte der BauBuche liegt bei ca. 800 kg/ m3 und das Material hat eine entsprechend hohe Festigkeit. Den Abbund der Träger haben wir auf unserer Hundegger K2gemacht. Um ein Verlaufen der Fräser zu verhindern, mussten wir die Geschwindigkeit der Abbundanlage auf die niedrigste Bahngeschwindigkeit stellen. Damit hat es gut funktioniert.
Da alle Schraubenlöcher der BauBuche vorgebohrt werden müssen, hatten Sie eine Vielzahl von Bohrungen vorzunehmen. Wie hat das geklappt?
Die Bohrungen mit Durchmesser 6 mm wurden bei uns weitestgehend von Hand eingebracht. Dabei haben sich Spiralbohrer bewährt. Die Bohrer werden aufgrund der hohen Härte der BauBuche schnell sehr heiß. Deshalb haben die Kollegen immer mit mehreren Bohrmaschinen gearbeitet. Nach jeder Bohrung wurde die Maschine gewechselt, so dass der Bohrer abkühlen konnte. Alternativ kann man die Bohrer zwar auch im Ölbad abkühlen. Hiervon möchte ich aber abraten, da man sich durch Öltropfen schnell Verschmutzungen aufs Holz holt. Im Vergleich zum Nadelholz muss man mit einem deutlich höheren Bohrerverschleiß rechnen.
Empfehlung von Pollmeier: Das Bohren in BauBuche funktioniert problemlos mit vollgeschliffenen Bohrern (über die gesamte Bohrlänge geschliffen); z.B. FAMAG Holzspiralbohrer HSS-G lang.
Die BauBuche ist sehr feuchteempfindlich. Wie sind Sie damit umgegangen?
Das ist richtig. Die Feuchteempfindlichkeit ist das zentrale Thema bei der Montage der BauBuche. Die Taschen in den Hauptträgern haben wir mit 2 mm Übermaß in der Breite hergestellt, so dass die Nebenträger auch bei leichtem Aufquellen noch problemlos reinpassen. Außerdem haben wir alle Stützen und Träger mit einem Feuchteschutzanstrich (BauBuche Varnish von der Koch und Schulte GmbH & Co. KG) versehen. Bei der Beschichtung mit BauBuche Varnish ist besonders auf die Stirnflächen zu achten. Die Träger wurden mit Lagenhölzern sorgfältig abgestapelt und foliert, um den Feuchteschutz beim Transport und auf der Baustelle zu gewährleisten.
Empfehlung von Pollmeier: BauBuche Varnish ist als Transport- und Montagschutzanstrich sehr zu empfehlen. Die aufzutragende Schichtstärke beträgt 120 ml/ m²; das entspricht einem Anstrich. Besondere zu beachten sind die Hirnholzbereiche – die Stirnflächen der Träger: Hier empfehlen wir 2 – 3 Anstriche mit BauBuche Varnish. Das ist insbesondere bei Stützen wichtig, da die horizontalen Stirnflächen einer besonders starken Bewitterung ausgesetzt seien können.
Wie hat die Montage geklappt?
Die Montage der Stützen und Träger hat, trotz vieler Regentage, gut geklappt. Hier hat sich der Schutzanstrich ausgezahlt. Trotz des Anstrichs haben wir die Konstruktion bei jedem Regenereignis durch Planen geschützt. Die Deckenplatten BauBuche Q wurden hingegen fertig zugeschnitten und unbehandelt direkt vom Hersteller Pollmeier auf die Baustelle geliefert. Hier war der Feuchteschutz schwieriger: Wir haben für die Platten auf der Baustelle eine regendichte, temporäre Lagerbox gebaut. Die Montage der Platten erfolgte dann ausschließlich an regenfreien Tagen und nach dem Verlegen der Platten wurde sofort eine Bitumenfolie (BauderTEC KSD Duo) aufgebracht, um den Witterungsschutz zu gewährleisten.
Hat es trotzdem Wasserflecken auf den Platten gegeben?
Hat es trotzdem Wasserflecken auf den Platten gegeben?
Der Skelettbau aus BauBuche der euregon AG hat im Wettbewerb „HolzbauPlus“ den ersten Platz in der Kategorie „Gewerbliches Bauen – Neubau“ gewonnen. Der Wettbewerb wird alle zwei Jahre vom deutschen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft BMEL ausgelobt. Damit soll die Aufmerksamkeit auf besonders nachhaltige Gebäude mit einer ganzheitlichen Materialwahl gelenkt werden. Wir gratulieren!
Beratung für Architekten, Bauingenieure, Bauherren und Holzbauunternehmen:
Beratung zu Schnittholz, BauBuche und für Pollmeier LVL:
+49 (0)36926 945-163
sales@pollmeier.com
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