Transparenz und viel lichte Höhe: Neubau einer Produktionshalle in Probstzella mit BauBuche-Tragwerk

Transparenz und viel lichte Höhe: Neubau einer Produktionshalle in Probstzella mit BauBuche-Tragwerk

Im Süden Thüringens haben F64 Architekten aus Kempten zusammen mit den Tragwerksplanern von Merz Kley Partner (Dornbirn) einen sehenswerten Gewerbebau für das Allgäuer Unternehmen elobau sensor technology realisiert. Das Gebäude besteht aus einem flachen Kopfbau für die Verwaltungs-, Technik- und Aufenthaltsräume sowie einer daran angrenzenden Produktionshalle mit ca. 1.150 m² Fläche. Das filigrane Tragwerk aus Fachwerkträgern und Stützen wie auch die Kranbahnträger für den Hallenkran wurden aus BauBuche gefertigt.

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Dass der Neubau für den bereits in der Nähe von Probstzella befindlichen Betriebsstandort ein Holzbau sein sollte, war dem Bauherren ein wichtiges Anliegen. „Er baut sehr energiebewusst: der neue Betrieb wird ein Nullenergiehaus, da die Abwärme der Maschinen für die Wärmeversorgung genutzt werden kann“, berichtet Architekt Martin Kopp über seinen umweltbewussten Auftraggeber. Die CO2-neutrale Produktion wird auch durch Photovoltaikanlagen auf dem Dach und auf den Freiflächen unterstützt. Der Kühlbedarf wird durch eine Geothermie-Kollektoranlage gedeckt.

 

Gläserne Erdgeschosszone mit Schieferhaube

Das komplette Erdgeschoss der neuen Produktionsstätte ist bis zu einer Höhe von drei Metern verglast. Sowohl die ebenerdigen Büros und Aufenthaltsräume als auch die sich anschließenden Produktionsflächen befinden sich hinter großflächigen Glasfassaden, die durch das Stützenraster von ca. fünf Metern gegliedert werden. Büro- und Produktionsarbeitsplätze sind im Gebäudeinneren nur durch eine Schallschutzverglasung getrennt. „Mit der durchgehenden Verglasung der Fassade wird die Gleichwertigkeit aller Arbeitsplätze für die gemeinsame Teamleistung unterstrichen“, betont der Architekt.

 

Oberhalb der transparenten Erdgeschosszone ist die Fassade mit Schiefer, dem traditionellen Baustoff der Region, verkleidet. Die einzelnen Fassadenabschnitte haben die Planer in unterschiedlichen Winkeln leicht vertikal gekippt: „Je nach Winkel fällt das Sonnenlicht anders auf die Gebäudehülle, Licht- und Schattenspiel verstärken das Relief“, erläutert Architekt Martin Kopp. So erhält die Fassade einen „felsartigen“ Charakter, der auf die Formen der alten Schieferbrüche des nahe gelegenen Thüringer Schiefergebirges anspielt. Die durch die Schrägstellungen entstehenden schmalen Dreiecke sind in silbernen Blechen abgesetzt.

 

Transparenz durch schlankes Buchenholz-Fachwerk

Das Thema Schiefer ist auch im Gebäudeinneren präsent: In den Büro- und Verwaltungsbereichen als Natursteinboden, in der Produktionshalle durch den fast schwarz durchgefärbten Industrieboden. Er steht im Kontrast zu den hoch darüber schwebenden Fachwerkträgern, deren Obergurte bündig in die Hallendecke eingelassen sind. „Uns ging es um Transparenz und die Raumwirkung des gesamten Volumens“ berichtet Architekt Kopp. Und darum, dem Bauherren ausreichend lichte Höhe für die Platzierung von hohen Maschinen und Regalen zu bieten. Die schmalen Träger über der 25 m breiten Halle sind aus schlank bemessenen BauBuche-Elementen gefertigt. „Sie können mit BauBuche niedriger und schlanker bauen“, sagt Konrad Merz, der den Architekten diese Konstruktion und das Material vorgeschlagen hatte. „Insbesondere für Fachwerke ist die BauBuche sehr gut geeignet“, so der erfahrene Tragwerksplaner.

 

Stabdübelverbindungen in den Fachwerkknoten

Eine Besonderheit der Fachwerkträger der elobau-Halle sind die Knotenpunkte mit eingeschlitzten Blechen und selbstbohrenden Stabdübeln. Das Verfahren sorgt für eine hohe Präzision der Verbindung zwischen den Ober- bzw. Untergurten mit den Stäben und Diagonalen des Fachwerks. „Das Holz wird geschlitzt, es werden Bleche eingeführt und dann wird gebohrt“, erläutert Konrad Merz. „Der Stabdübel hat vorne eine Bohrspitze und im Kopf kann das Drehgerät ansetzen“, so der Tragwerksplaner weiter. In einem Arbeitsgang können auf diese Weise das Holz und der Stahl gleichzeitig durchbohrt werden. Der Stabdübel selbst verbleibt dabei im Fachwerk. „Der Vorteil ist: Sie haben absolute Genauigkeit, sonst müssten Sie den Stahl und das Holz vorbohren – und dann hoffen, dass alles stimmt“, erläutert Merz: „Und durch die Zeitersparnis hat das Verfahren zusätzlich noch wirtschaftliche Vorteile.“

 

Auch die Stützen und die im Bereich der Windverbände des Haupttragwerks platzierten Diagonalen wurden aus BauBuche gefertigt. Oberhalb der verglasten Erdgeschosszone sind zwischen den Buchenholz-Stützen und den Fachwerkträgern weiß lasierte Dreischichtplatten gehängt. Diese Decken- bzw. Wandelemente stehen damit bewusst im optischen Kontrast zu dem naturbelassenen rötlich-warmen Ton der Buchenholzoberflächen des Tragwerks. Nach Südwesten hin ist die Halle über die gesamte Höhe verglast und ermöglicht somit den Blick in die umgebende Hügellandschaft.

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